Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom 2008 angezeigt.

They DO know it’s Christmas time…

...but some don’t act like it. Vom afrikanischen Kontinent kommen in diesen Tagen und Wochen eher suboptimale Nachrichten. Durchaus positiv ist die Gründung einer neuen Partei in der Republik Südafrika zu bewerten (siehe auch hier http://tinyurl.com/8cja87 ), die sich nach langen Diskussionen Congress of the People (COPE) nennt. Die neue Gruppierung ist eine Abspaltung des regierenden African National Congress (ANC) und wohl eine ernstzunehmende Alternative für viele Wähler. Hoffentlich sorgt der Congress of the People auch für einen Demokratisierungsschub in Südafrika, Aufgaben gibt es zahlreiche zu bewältigen. Die immer noch steigende Kriminalität, die für negatives Image in potenziellen Ursprungsländern für Touristen sorgt und auch viele Einheimischen aus bestimmten Regionen oder überhaupt aus dem Land vertreibt, muss bekämpft – und die Problematik von HIV und Aids muss endlich erkannt und adäquat darauf reagiert werden. Trotz allem sind diese Probleme im Vergleich zum nördlichen Na

Ein gelbes Fahrrad…

…ist in einem großen ostasiatischen Land umgefallen. Ungefähr so viel Interesse hat die gestrige Angelobung der neuen österreichischen Bundesregierung ausgelöst. Keine interessierten Zuschauer und anders als in vergangenen Jahren auch keine Demonstranten am Ballhausplatz in Wien. Nicht einmal ein einziger Proporzopponent und deklarierter Anti-Großkoalitionär hatte sich eingefunden. Die Bevölkerung scheint in Resignation erstarrt und ob einer gewissen Demokratiemüdigkeit nahezu apathisch und paralysiert. Irgendwie ist einem die Koalition einfach ‚Käsekrainer, Frankfurter oder Debreziner’. Mahlzeit! Die Opposition hat angekündigt der neuen Regierung keine Schonfrist zu gewähren und spricht von einem völlig inhaltsleeren Wunschkonzert und einer letzten Oase des Machterhalts. Politische Beobachter bezeichnen die Koalition, ob der ostentativen und scheinbar verordneten zwischenparteilichen Harmonie, als Kuschelkabinett. Voraussichtlich 5 Jahre soll der Republik dieser Zustand jetzt erhalten

Die gähnende Lehre…

Während die Wirtschaft einer Rezession entgegensteuert, nähert sich die Gewerkschaft der Hochkonjunktur. Proteste gegen Spar- und Verkaufspläne bei Post, Telekom und AUA sorgen für mediale Omnipräsenz. Letzten Donnerstag folgte der Aufschrei der Österreichischen, Deutschen und Schweizer Lehrergewerkschafter, die sich in ungewohnter multilateraler Einigkeit in Wien präsentierten. 600.000 Lehrer werden in den drei Ländern in den nächsten 15 Jahren pensioniert, nur die Hälfte dieser Stellen kann von entsprechend ausgebildeten Pädagogen ersetzt werden. Reagiert die Politik nicht bald auf diese Entwicklung, würden künftig ‚Dilettanten’ ohne Ausbildung als Lehrer arbeiten, so Helmut Skala, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Lehrer. Als ‚role model’ im negativen Kontext verwies Skala auf das sich nach unten nivellierende britische Schulsystem. Allein in Österreich werden bis 2023 mehr als 50.000 Lehrer fehlen, fast ein Drittel der etwa 170.000 Unterrichtenden. Noch ist

Secret Service...

Jeder Mensch hat ein Geheimnis. Die australische TV-Produzentin Rhonda Byrne teilt ihres mit dem Rest der Welt – und blockiert damit seit Monaten die Bestsellerlisten. The Secret ( http://tinyurl.com/67wqaq ) – ein Werk zwischen esoterischem Unsinn und einem Leitfaden für ein glücklicheres Leben… Das große Geheimnis, das Rhonda Byrne in ‚The Secret’ preisgibt, hat sie sich nicht selbst ausgedacht. Vielmehr soll es den Auserwählten der Menschheit, darunter Leonardo da Vinci und Platon gegenwärtig gewesen sein. Diese eine, umfassende Erkenntnis wirkt auf den ersten Blick doch recht banal – der Mensch ist der Schöpfer seiner eigenen Realität. Mit unseren positiven Gedanken würden wir auch nur positive Ereignisse und Energien anziehen. Diese Quintessenz des Buches war zuvor schon in tausenden anderen Büchern über Positive Thinking zu lesen. Eine Anleitung zum Glücklichsein, gesund bleiben und Reichtum anhäufen, die viele Fragen offen lässt, denn positiv denken allein hat wohl noch niemande

Long walk to freedom…

Zur Randnote verkommen ist diese Woche, angesichts des US Wahlkampf-Showdowns, ein möglicherweise historisches Ereignis an der Südspitze Afrikas. In Südafrika hat sich der African National Congress (ANC), die Partei zu deren Ikonen und bekanntesten Repräsentanten auch der Nationalheld Nelson Mandela gehört, gespalten. Nach den innerparteilichen Querelen rund um die Ablöse des ehemaligen Staatspräsidenten und Parteivorsitzenden Thabo Mbeki haben tausende Parteimitglieder die Konsequenzen gezogen und eine eigene Bewegung gegründet. Als offiziellen Grund für die Spaltung haben die Abtrünnigen angegeben, die in der Verfassung verankerten demokratischen Ideale zu schützen. Gegen den neuen ANC Leader Jacob Zuma wird seit Jahren wegen Geldwäsche, Betrug und Korruption ermittelt. Die neue Partei, die vermutlich den Namen ‚Südafrikanischer Demokratischer Kongress’ tragen wird, soll am 16. Dezember bei einem Gründungskonvent in Bloemfontein offiziell aus der Taufe gehoben werden. Der politischen

Martin had a dream…

…Mr. Luther King wurde später ermordet. Rosa Parks, die ihren Platz im Bus nicht wie vorgeschrieben einem weißen Fahrgast überlassen wollte; Thurgood Marshall, der Anwalt der die Abschaffung der Rassentrennung an Schulen erkämpfte; Malcom X, Jesse Jackson und tausende andere waren auch Träumer. Sind sie jetzt, zum Teil posthum, aus ihren Träumen erwacht? Barack Obama hat es also geschafft, als insgesamt 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird er in einigen Wochen in das Weiße Haus einziehen. Nach 8 Jahren, höflich ausgedrückt, suboptimaler Performance einer Regierung unter dem intellektuell und strategisch überforderten George Bush jr., ist jetzt im Land der vielleicht doch wieder unbegrenzten Möglichkeiten ‚change’ angesagt. Zum ersten Mal in der Geschichte wird mit dem 47-Jährigen Barack Obama ein Afroamerikaner die Führungsfunktion der Supermacht ausüben. Während der strahlende Sieger mit Demut und intelligenten Worten seinem Erfolg begegnet ist, sind die Reaktionen a

Paris for president…

…komm mit mir ins Abenteuerland, der ein Eintritt kostet den Verstand. PUR wussten einst wohl schon, dass Miss Hilton sich eines Tages in diesem Gestade niederlassen wird. Das wäre zumindest ein kreativer Vorwand für das neue Meisterwerk aus dem Hause Hilton… http://www.youtube.com/watch?v=k4WDjuiQmxA Wie es auch sei, bleibt immer noch die Erinnerung an ‚One night in Paris’…

Doppelmoral…

...haben die Abgeordneten des Österreichischen Nationalrats eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der langjährige FPÖ Abgeordnete Michael Graf ist gestern mit 109 von 182 abgegebenen Stimmen zum dritten Nationalratspräsidenten gewählt worden. Wie es so schön heißt entspricht es einer parlamentarischen Usance, dass ein Vertreter der drittstärksten Fraktion als zweiter Stellvertreter des Nationalratspräsidenten fungiert. Diese Usance wurde also nicht gebrochen, obwohl es im Vorfeld vor allem von den Grünen erhebliche Bedenken gegen die Person des Dr. Martin Graf gegeben hatte. Grund ist dessen Mitgliedschaft in der rechtsextremen Verbindung ‚Olympia’, die sogar dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands einen Eintrag wert ist. Eine Burschenschaft, die den Holocaust und die Existenz von Konzentrationslagern und Gaskammern im Dritten Reich leugnende Personen zu ihren Treffen einlädt. Und sich an der Musik von rechts-rechten Pseudo-Liedermachern mit Texten wie - frei nach Udo

Sein letzter Weg…

...mehr als das ist gleich drei der vier auflagenstärksten Zeitungen des Landes am Tag nach den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Jörg Haider als Headline nicht eingefallen. Seltene gedankliche und inhaltliche Übereinstimmung oder doch in negativer Hinsicht bezeichnend für die mangelnde Kreativität und Einfallslosigkeit der österreichischen Zeitungsmacher? Eine Antwort sei den werten Lesern unbenommen… Unbenommen bleibt den nationalen und internationalen Medien der Umgang mit dem Tod des Landeshauptmannes, eines zeigt sich jedoch ganz deutlich, sie wissen alle nicht so recht. Wie die Berichterstattung angelegt wurde und wird, vor allem in Bezug auf die letzten Stunden des Dottore und den jetzt in Kärnten entstandenen Mythos und Heldenkult, hat definitiv für heftige Diskussionen in den angestaubten Redaktionsstuben und hochmodernen Newsrooms gesorgt. Das Nachrichtenmagazin Profil widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe, wie zuvor schon einige ausländische Zeitungen, dem Thema s

† Seinetwegen.

Il Dottore, i.e. Landeshauptmann Dr. Jörg Haider, hat sich in der Nacht auf gestern in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Mit rasender Geschwindigkeit und mit ebenso erhöhter Risikobereitschaft war er jahrzehntelang in der österreichischen Innenpolitik unterwegs, ohne dabei sich selbst oder die politischen Gegner zu schonen. Das Ableben als Allegorie eines ganzen Lebens. Ein Mann, ambivalent wie ein Chamäleon, widersprüchlich in Worten und Taten, Menschenfreund und Hetzer, Volkstribun und Reformer, politischer Ausnahmekönner mit sozialer Ader und auf der Kehrseite des Januskopfes doch rechtsradikaler Provokateur. In Kärnten hatte sich der Dottore eine politische Hausmacht aufgebaut, ein richtiggehender Personenkult hatte sich entwickelt. Landeshauptmann hier, Landeshauptmann da, ein omnipräsenter Strahlemann. Von Freunden und vielen Menschen glorifiziert als Vaterfigur mit Heiligenschein, berechtigt oder unberechtigt mit so vielen Hoffnungen verbunden. Seine Wandlung zum nicht mehr g

Rechts richt' euch...

Der Rechts-Staat ist nicht in Gefahr nach den Nationalratswahlen in Österreich. Das Ergebnis ist summa summarum wenig überraschend, vielleicht abgesehen von dem sich abzeichnenden Rückfall der Grünen auf Platz 5, der jedoch mit den Stimmen der Wahlkartenwähler noch verhindert werden könnte. Die österreichischen Tageszeitungen sind vor diesem Ergebnis aber offensichtlich erstarrt wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange oder wurden einfach Opfer ihrer Ideenlosigkeit. Außer ‚Rechtsruck, radikaler Rechtsruck, Rechtsruck – was nun?, Rechte gewinnen stark dazu’ war da nicht viel zu lesen. Am weitesten aus dem Fenster gelehnt hat sich das Nachrichtenmagazin Profil mit der Headline ‚Sieg…!’, gut gemeint und mutig, letztlich ist man damit aber wohl aus dem Fenster gefallen. Die Schlagzeile könnte auch als Verharmlosung des Nationalsozialismus ausgelegt werden, aber das ist in der Alpenrepublik ohnehin Usus. Nichtsdestoweniger hat das irgendwo zwischen konservativer Raiffeisen Familie und li

The day after tommorrow…

…dann ist es soweit. Die Wahlen zum Nationalrat der Alpenrepublik im Herzen des europäischen Kontinents. Der finale Showdown zum sensationellen Wahlkampfgeplänkel der letzten Wochen. Geht es nach den Umfragen, wird die SPÖ als stimmen- und mandatstärkste Partei vom obersten Treppchen lachen, der ÖVP hilft nur noch eine ähnliches Wunder wie es den roten Genossen im Jahr 2006 beschert war. An deutlichen Zugewinnen für das despektierlich ‚rechte Lager’ bezeichnete Sammelsurium an Protest- und ‚mia san mia’ Wählern namens FPÖ und BZÖ, lassen weder Meinungsumfragen noch politische Experten und Parteigranden Zweifel aufkommen. Die Grünen könnten in ihrem kontinuierlichen Aufholprozess diesmal zumindest gestoppt werden, eine Regierungsbeteiligung scheint de facto in weite Ferne gerückt. Das Liberale Forum, mit der einzigen weiblichen Spitzenkandidatin Heide Schmidt, kämpft um den Einzug in das Parlament aber auch mit parteiinternem Gezeter. Am Ende eines von Absurditäten und grenzdebilen Vors

Einfach nur so…

Der Kopf eines aus Plastik angefertigten Hirsches liegt mit seinem riesigen Geweih neben ihr. Es sind die letzten Tage des Augsburger Theaters. Mariella sitzt vor einem großen Spiegel im Maskenraum, fast wie in einem Friseursalon. Ihr Blick ist leer, fragend und desillusioniert, die Zukunft ungewiss. Während sie ins Leere blickt, wird sie selbst von ihrem 6-Jährigen Neffen David angestarrt. Der Maskenraum ist hell und voll mit Spiegeln, wenige Stühle stehen herum, die Requisiten schon fast zur Gänze ausgeräumt. Was noch übrig geblieben ist, sind einige Haarteile die auf Plastikköpfen ruhen. Blonde Heidi Zöpfe hängen von den Regalen und sind für Mariella auch im Spiegel sichtbar…

Ghostbusters...

Es sind die traurigen Fußballabende. Wenn sich an einem kalten und verregneten September Abend handgezählte 1.471 Fans in ein 32.000 Zuschauer fassendes Stadion verirren. Die Antithese eines Hexenkessels. Eine adäquate Kulisse für das einzige Aufeinandertreffen zweier Bundesligaklubs in Runde 2 des ÖFB Stiegl Cups war sie jedoch nicht. Ungeachtet dieser Namensgebung delektierten sich die Besucher an diesem Abend nicht an Stiegl sondern am heimischen Villacher Bier. Der ÖFB und Stiegl sind schließlich nicht die UEFA und Carlsberg. Ein fußballerischer Leckerbissen wurde bei Austria Kärnten vs. SV Ried nicht serviert. Die Heimmannschaft wurde von Trainer Frenkie Schinkels in einer Art 5:4:1 Formation aufgestellt, zumindest wirkte es auf dem Feld so. Fußballästheten werden darob von einem antiquierten System sprechen, die Ausführenden hingegen ihre taktische Variabilität unterstreichen. Nach abwartendem und unspektakulärem Beginn übernimmt der Gastgeber das Kommando und zeigt in Form des T

Der Boden der Fußballrealität...

…ist ein harter und auch recht glatter. Nach dem Sturm auf die Bastille, sprich dem Triumph über die französische Nationalmannschaft, zum Auftakt der WM-Qualifikation am vergangenen Samstag, haben sich Fans und Kommentatoren in Superlativen überschlagen. Der 3:1 Sieg des österreichischen Nationalteams wurde als epochaler Erfolg zelebriert, der neue Trainer Karel Brückner zum Wunderwuzzi hochstilisiert und die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika nolens volens zur Formsache erklärt. Das gestrige Auswärtsspiel gegen Litauen sollte ein weiterer kleiner Schritt in diese Richtung werden. Letztendlich musste die österreichische Mannschaft aber mit einer 0:2 Niederlage die Heimreise antreten. Mit einer ähnlichen taktischen Disposition wie zuletzt versuchte das Team zu reüssieren, die Niederlage ist aber auch darauf zurückzuführen. Zu defensive und passive Einstellung, gepaart mit fehlender Präzision und mangelnder Entschlossenheit in den Offensivaktionen. Vor 4.500 Zuscha

Der König ist tot…

…lange lebe der König. Zu unkonzentriert, mental schwach, keine Weiterentwicklung im Spiel, nicht aggressiv genug. Diverse Aussagen die sich der Schweizer Tennisspieler Roger Federer in diesem Jahr von den zahlreichen ‚Experten’ anhören musste. Aufgrund seiner suboptimalen Performance musste Federer sogar nach vier Jahren seine Spitzenposition in der Weltrangliste an Rafael Nadal abgeben. Zweifellos, der vielleicht beste Tennisspieler aller Zeiten hat im Jahr 2008 ungewohnte Schwächen gezeigt, unnötige Niederlagen kassiert, und war in erster Linie oft zu fehlerhaft. Die Saisonbilanz des Schweizers würde aber wohl ein Großteil der Tenniselite mit Handkuss unterschreiben. 1x Grand Slam Halbfinale, 2x Grand Slam Finale und als krönenden Abschluss für den ‚vielleicht bald doch wieder’ Tenniskönig sein insgesamt 13. Grand Slam Titel, gestern bei den US Open. Ganz nebenbei der fünfte Erfolg en suite in Flushing Meadow, den er sich diesmal wieder mit ganz großem Tennis sicherte. Gespannt wart

165 Millionen Euro…

...will der englische Fußballklub Manchester City im Winter für den portugiesischen Spitzenspieler Cristiano Ronaldo ausgeben. Klingt viel, ist es auch. Im Vergleich dazu wirkt die bisherige Rekordsumme wie eine wahre Okkasion – 76 Millionen Euro, die Real Madrid im Jahr 2001 für den Wechsel von Juventus Turin zum Weißen Ballett auf den Tisch legen musste. Vor wenigen Tagen ist Manchester City von einem Investment-Konsortium aus Abu Dhabi übernommen worden – die Shopping Tour in der Fußball Welt kann also beginnen. Für 165 Millionen Euro wäre exempli gratia gleich 18-mal der Kader des SK Austria Kärnten erhältlich. Auf den wird aber wohl dankend verzichtet werden. Einer der Investoren, Sulaiman el Fahim, gibt im Interview mit The Guardian als bescheidenes Ziel aus innerhalb der nächsten 3 Jahre der größte und beste Club der Welt werden zu wollen. Zu hinterfragen sind die finanziellen Gebarungen im internationalen Fußball schon seit einigen Jahren. Die hochdotierten Profis werden immer

Das ist Technokratie...

...auf Sachzwängen aufgebaute Argumentationsmuster, bei denen Sozial- und Bedürfnisorientierungen außer Acht gelassen werden etc... Eisbär Helmut darf sich ab sofort zwar nicht als Technokrat bezeichnen, zumindest aber als Mitglied der technorati community. http://www.technorati.com/ ist eine Plattform, die über 100 Millionen Blogs weltweit verlinkt. Mehr oder weniger schreiberisch talentiere Individuen berichten da über alles erdenkliche, wie die Qualität von Weinkorken, Bastelanleitungen für Roboterstaubsauger und die besten chinesischen Restaurants am Afrikanischen Kontinent - und nehmen neben der Rolle von Medienkonsumenten auch die Rolle der Medienproduzenten ein. Der Eisbär verspricht hiermit auch in Zukunft seinen bescheidenen Beitrag zum Web 2.0 beizutragen und die überschaubare Leserschaft mit semantisch gehaltvollen Zeilen zu beglücken. Andere sind da oft noch pointierter - sehr zu empfehlen deshalb http://www.politburo.com/ PS: Nächste Woche reist der Eisbär nach Griechenl

Genug gestritten...

…hat die SPÖ auf ihre gestern präsentierten Wahlplakate geschrieben und wird damit ab heute die Landschaft zupflastern. Die ÖVP sollte in adäquater Weise wohl mit ‚es reicht’ antworten. Genug gestritten wurde in den letzen Wochen in der österreichischen Innenpolitik in der Tat. Ob die Neuwahlen im September dem ein Ende setzen bleibt zu bezweifeln. Geprägt wird der Wahlkampf schon a priori von gegenseitigen Diffamierungen und dem Ansprechen niedrigster Instinkte. Die Kanzlerpartei hat mit ihrem überraschenden und populistischen Einschwenken auf den Anti-EU Kurs, der an dieser Stelle schon viel zu oft zitierten Druckschrift, das Rennen eröffnet. Die FPÖ wird sich mit Wahlslogans die in Tradition zu ‚Daham statt Islam’ stehen definitiv auch keine Blöße geben und wieder eine Flut an Ressentiments schüren. Die Tiefpreis pardon Schmutzkübellatte am deutlichsten unterschritten hat bis dato das geistig in der Vergangenheit weilende Bündnis Zukunft Österreich. Asylwerber und andere Ausländer,

(Dic)hands on power

Das die Machtnetzwerke zwischen Politik, Medien und Wirtschaft in Österreich oft abscheuliche Ausmaße annehmen, ist ein offenes Geheimnis und traurige Realität in der Alpenrepublik. Was sich unlängst jedoch Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und der neue, geschäftsführende Parteiobmann (dessen Funktion in dieser Konstellation in den Parteistatuten gar nicht vorgesehen ist) der SPÖ, Werner Faymann erlaubt haben, kann nur noch als skandalös bezeichnet werden. Die beiden wenig honorigen Herren schreiben einen Brief an den ‚Schmierfink’ der Nation und Herausgeber der Kronen Zeitung, Hans Dichand. In diesem Schreiben verkünden sie dem großen, alten und wohl auch schon ziemlich senilen Mann der österreichischen Medienlandschaft, eine völlig Abweichung ihrer bisherigen Europapolitik. Ohne das vorher mit der eigenen Partei oder dem Regierungspartner akkordiert zu haben, soll es bezüglich EU Fragen in Zukunft Volksbefragungen geben. Die SPÖ, oder zumindest ihre beiden Protagonisten, is

Das Wunder von Wien…

...ist also ausgeblieben für Österreichs Fußball Nationalteam bei der Europameisterschaft im eigenen Land. Der Wille war stark, die Motivation enorm, jedoch die Mittel letztendlich nicht ausreichend. Jetzt schicken sich andere Teams an, dieses Wunder zu realisieren. Echte ‚Kern’-Europäer bekommen Schweißperlen, wenn Sie an ein mögliches Finale Türkei vs. Russland denken. Zwei Mannschaften, die in ihren letzten Spielen aus ganz unterschiedlichen Gründen für Begeisterungsstürme gesorgt haben. Die Männer vom Bosporus durch ihren unbändigen Kampfgeist und Siegeswillen, der ihnen schon drei Last-Minute Siege beschert hat. Die Russen rund um Startrainer Guus Hiddink, die mit schnellen Kombinationen, technischer Präzision und sensationeller Laufarbeit einen neuen Maßstab für modernen Fußball gelegt haben – und im Viertelfinale den bis dahin favorisierten Holländern wenig Chancen gelassen haben. Mit Portugal hat sich ein weiterer Topfavorit bereits verabschiedet. Herrlich natürlich wieder die

Komm, bring das Fieber heim…

Zurzeit sind sie wieder omnipräsent. Die ‚wir sind Europameister’, ‚wir sind Cordoba’ und ‚wir sind Public Viewing’ Schlagzeilen. Österreich ist im Euro Fieber, oder vielleicht doch nicht? Seit genau einer Woche läuft die Fußball Europameisterschaft, ganz offiziell und markengerecht UEFA Euro 2008 genannt. Kärnten, insbesondere Klagenfurt hat sich auf einen riesigen Ansturm deutscher, polnischer und kroatischer Fans vorbereitet. Die sind bis dato auch tatsächlich eingetroffen, vielleicht nicht ganz so viele wie prognostiziert, aber doch. Zwischen den Spieltagen in der Wörthersee Metropole jedoch eher gähnende Leere auf den Bierbänken in der sogenannten Fanmeile. Nach 2, 3 Tagen dann der öffentliche Aufschrei – Kärntner und Klagenfurter scheinen die Großveranstaltung in der Heimat zu boykottieren. Irgendwie hatte sich vor dem Event in der Bevölkerung eine negative Stimmung manifestiert. Angst vor kroatischen, polnischen und deutschen Hooligans, gewaltbereiten Fans und einer totalen Zers

Postscript...

Kurzer Nachsatz zu den im letzten Eintrag angesprochenen ‚Primaten’ rund um den Wörthersee. Die dürften am vergangenen Wochenende schon auf Ersatzteiljagd in Klagenfurt gewesen sein und haben sich den Seitenspiegel des Eisbären Gefährts geschnappt. Was damit geschehen wird, bleibt unklar, wiewohl die betroffene Automarke für die Gasoline turbo injection Apostel traditionell den Feind darstellt. Abgesehen davon sollte an dieser Stelle auch festgehalten werden, dass die Motorsportwoche nicht nur viel Lärm bringt, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der touristischen Zwischensaison geworden ist.

Der See ruft...

Völker, hört die Signale! Auf ins letzte Gefecht! Die internationale GTI Szene erkämpft sich das Baderecht… Nächste Woche ist es wieder an der Zeit, das beschauliche Reifnitz am Südufer des Wörthersees, oft als die schönste Badewanne Österreichs bezeichnet, verwandelt sich für einige Tage in das Mekka der getunten, aufgemotzten und gepimpten Boliden. Die Bewohner ergreifen scharenweise die Flucht, in der Hoffnung ihr Hab und Gut nach der Invasion der ‚Primaten’ zumindest teilweise in ordnungsgemäßem Zustand wieder vorzufinden. Das mittlerweile schon traditionelle GTI Treffen – nichts für schwache Nerven, Puristen oder Ästheten. Jedoch ein alljährlicher Höhepunkt für Autoliebhaber, dem Alkohol nicht abgeneigte Partytiger und die etwas anderen Adabeis. Heiße Rhythmen, scharfe Kurven und dröhnende Motoren lassen echte Männerherzen höher schlagen. Der Zufall führte Regie, deshalb darf sich das Motorsportevent in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 2006 mit dem ‚Weißen Sport’ messen. Der gast

Va pensiero…

Der letzte kritische Blogeintrag des Eisbären hatte eine Reihe von politischen Diffamierungen zur Folge. 51 Tage sind seitdem vergangen – und an jedem dieser Tage war der Eisbär zu Gast in einem der Untersuchungsausschüsse der Republik. Als Angeklagter, Verdächtiger, Ankläger, Kronzeuge, Experte eines fachlichen Gutachtens oder auch Nebengutachtens, politischer Hardliner, Fädenzieher im Hintergrund, Spin Doctor oder Schriftführer. Durchlöchert mit den bohrenden Fragen der hochbezahlten Abgeordneten, sei es Nationalrat, Landesrat oder Gemeinderat. Der Untersuchungsausschuss – ein ähnlich österreichisches Phänomen wie der Proporz. Allein über die Mitglieder und den Vorsitz dieser Ausschüsse wird wochenlang diskutiert, die Kontrollfunktion und die resultierenden Ergebnisse bleiben meist suboptimal. Ein weiterer Grund für die ausgedehnte schreiberische Abstinenz - das großartige und extraordinäre dreijährige Wiegenfest des Braunbären Zuchtverbandes Österreichs. Der Eisbär hat sich unter di

Tango Korrupti

Proporz, Postenschacher, Parteibuchwirtschaft, Umfärbung – Begriffe, die im Alltagsleben der Österreicher omnipräsent sind und auf der Tagesordnung stehen. Ohne Zweifel ein österreichisches Phänomen. Im restlichen deutschsprachigen Raum ist dieses Vokabular de facto eher unüblich. Warum gerade hierzulande der Nepotismus so weit verbreitet ist – die Antwort liegt vielleicht in der Historie. Jahrzehntelang wurde die Republik von zwei nahezu gleich starken Parteien bestimmt, dazu kamen Gewerkschaften und die Kammern. Die öffentlichen Positionen wurden möglicherweise aus Gründen der Fairness einfach aufgeteilt – einmal rot, einmal schwarz. Sozialistischer Chef, christlichsozialer Vize – oder vice versa... Macht sollte natürlich von einem Kontrollorgan unter die Lupe genommen werden, Macht korrumpiert jedoch noch viel mehr. In diesen Tagen wird das wieder besonders deutlich, beziehungsweise kommt derzeit so einiges ans Tageslicht was in den letzten Jahren oft kolportiert aber selten ausges

Hello Africa, tell me how you're doin'…

Die Republik Tschad - ein Staat in Zentralafrika, über 15 mal so groß wie das österreichische Staatsgebiet, die Einwohnerzahl der beiden Staaten ist beinahe ident. Aber nicht nur die Fläche divergiert gravierend. Da - der mitteleuropäische Wohlfahrtsstaat mit einem Bruttoinlandsprodukt von fast 30.000 USD per capita, dort - (für viele primitive Geister im wahrsten Sinne des Wortes) die ehemalige französische Kolonie, auf deren Bürger ein BIP von 250 USD pro Kopf und Jahr entfällt. Bis vor wenigen Monaten war das Land mit seiner Hauptstadt N’Djamena eher nur afrikophilen (Achtung, Wortneuschöpfung!) Zeitgenossen ein Begriff. Seit aber bekannt wurde, das österreichische Bundesheer Soldaten im Tschad eine Friedensmission unterstützen sollten, hat sich die Situation geändert. Hunderttausende Flüchtlinge aus der benachbarten sudanesischen Krisenregion Dafur sind in den letzten Jahren in den Osten des Tschad gekommen. Internationale Hilfsorganisationen versuchen in Flüchtlingslagern die chao

A winter’s tale...

Der Obmann einer politischen Partei, welche de facto jeden siebten Österreicher im Parlament repräsentiert, vergleicht die Unterzeichnung des EU Reformvertrages von Lissabon mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938. Die Spitzenkandidatin derselben Bewegung für die Grazer Gemeinderatswahlen äußert sich abfällig über den Glaubensstifter der zweitgrößten Weltreligion. Der ist zwar schon vor beinahe 1.400 Jahren in die ewigen Jagdgründe eingegangen, mit ihren despektierlichen Aussagen diffamiert die – traurig, aber wahr – Akademikerin jedoch mehr als eine Milliarde Gläubige. Der Kärntner Landeshauptmann widersetzt sich der Gesetzgebung und lässt 18 Tschetschenen, die als Asylwerber in Villach leben, außer Landes bringen. Diese sollen gewalttätig und in Schlägereien verwickelt gewesen sein, ein strafrechtlicher Beweis für die kolportierten Vorwürfe liegt bis dato freilich nicht vor. ‚Wer in Kärnten zu Gast ist, der soll sich auch wie ein Gast benehmen’, lautet der Te

La Grande Dame…

Alte Damen gibt es zahllose, große alte Damen detto, aber eine überstrahlt sie alle. Obwohl es de facto auch zwei von ihrer Sorte gibt. Queen Elizabeth II – ihreszeichen Oberhaupt des Vereinigten Königreichs Großbritannien und des Commonwealth of Nations. Die nie als Enfant terrible auftretende Monarchin leitet bereits seit 55 Jahren die Geschicke des englischen Königshauses. Die eigentliche Grande Dame nennt sich ebenfalls Queen Elizabeth 2, versieht ihren Dienst seit nunmehr 40 Jahren und hat in den vergangenen Dekaden ungleich mehr Menschen Freude bereitet. Gemeinhin als QE2 bekannt, ist sie eines der legendärsten Kreuzfahrtschiffe der Gegenwart und wohl auch der Historie. Benannt übrigens nicht nach der amtierenden Königin, sondern nach Queen Elizabeth I. Ein gleichnamiges Schiff war bis Ende der 1960er Jahre auf den Weltmeeren unterwegs und außerordentlich beliebt. Nach Ablauf ihrer schiffstechnischen Lebenserwartung musste natürlich bereits eine Nachfolgerin ante portas stehen. D