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Der König ist tot…

…lange lebe der König. Zu unkonzentriert, mental schwach, keine Weiterentwicklung im Spiel, nicht aggressiv genug. Diverse Aussagen die sich der Schweizer Tennisspieler Roger Federer in diesem Jahr von den zahlreichen ‚Experten’ anhören musste. Aufgrund seiner suboptimalen Performance musste Federer sogar nach vier Jahren seine Spitzenposition in der Weltrangliste an Rafael Nadal abgeben. Zweifellos, der vielleicht beste Tennisspieler aller Zeiten hat im Jahr 2008 ungewohnte Schwächen gezeigt, unnötige Niederlagen kassiert, und war in erster Linie oft zu fehlerhaft.

Die Saisonbilanz des Schweizers würde aber wohl ein Großteil der Tenniselite mit Handkuss unterschreiben. 1x Grand Slam Halbfinale, 2x Grand Slam Finale und als krönenden Abschluss für den ‚vielleicht bald doch wieder’ Tenniskönig sein insgesamt 13. Grand Slam Titel, gestern bei den US Open. Ganz nebenbei der fünfte Erfolg en suite in Flushing Meadow, den er sich diesmal wieder mit ganz großem Tennis sicherte.

Gespannt wartet die Tenniswelt jetzt auf das nächste Jahr, kann Federer eine neue Siegesserie starten oder war der US-Open Triumph nur ein kurzes Aufflackern eines schon in die Jahre gekommenen Genies? Eine neuerliche Dominanz wie sie das Herrentennis vor allem in den Jahren 2007 und 2008 erlebt hat, ist eher unwahrscheinlich, die Rekordmarke von 14. Grand Slam Titeln, gehalten von Pete Sampras, wird der Schweizer Publikumsliebling aber wohl noch übertreffen. Ihn vorzeitig abzuschreiben, ist aber als mindestens so absurd einzuschätzen, wie die Vorschläge der österreichischen Parteien im laufenden Wahlkampf.

Apropos historische Figuren im internationalen Sport – der siebenmalige Tour de France Sieger Lance Armstrong will im nächsten Jahr in die Radszene zurückkehren und auch noch einmal die Große Schleife in Angriff nehmen.

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