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Es werden Posts vom Oktober, 2008 angezeigt.

Doppelmoral…

...haben die Abgeordneten des Österreichischen Nationalrats eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der langjährige FPÖ Abgeordnete Michael Graf ist gestern mit 109 von 182 abgegebenen Stimmen zum dritten Nationalratspräsidenten gewählt worden. Wie es so schön heißt entspricht es einer parlamentarischen Usance, dass ein Vertreter der drittstärksten Fraktion als zweiter Stellvertreter des Nationalratspräsidenten fungiert. Diese Usance wurde also nicht gebrochen, obwohl es im Vorfeld vor allem von den Grünen erhebliche Bedenken gegen die Person des Dr. Martin Graf gegeben hatte. Grund ist dessen Mitgliedschaft in der rechtsextremen Verbindung ‚Olympia’, die sogar dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands einen Eintrag wert ist. Eine Burschenschaft, die den Holocaust und die Existenz von Konzentrationslagern und Gaskammern im Dritten Reich leugnende Personen zu ihren Treffen einlädt. Und sich an der Musik von rechts-rechten Pseudo-Liedermachern mit Texten wie - frei nach Udo

Sein letzter Weg…

...mehr als das ist gleich drei der vier auflagenstärksten Zeitungen des Landes am Tag nach den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Jörg Haider als Headline nicht eingefallen. Seltene gedankliche und inhaltliche Übereinstimmung oder doch in negativer Hinsicht bezeichnend für die mangelnde Kreativität und Einfallslosigkeit der österreichischen Zeitungsmacher? Eine Antwort sei den werten Lesern unbenommen… Unbenommen bleibt den nationalen und internationalen Medien der Umgang mit dem Tod des Landeshauptmannes, eines zeigt sich jedoch ganz deutlich, sie wissen alle nicht so recht. Wie die Berichterstattung angelegt wurde und wird, vor allem in Bezug auf die letzten Stunden des Dottore und den jetzt in Kärnten entstandenen Mythos und Heldenkult, hat definitiv für heftige Diskussionen in den angestaubten Redaktionsstuben und hochmodernen Newsrooms gesorgt. Das Nachrichtenmagazin Profil widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe, wie zuvor schon einige ausländische Zeitungen, dem Thema s

† Seinetwegen.

Il Dottore, i.e. Landeshauptmann Dr. Jörg Haider, hat sich in der Nacht auf gestern in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Mit rasender Geschwindigkeit und mit ebenso erhöhter Risikobereitschaft war er jahrzehntelang in der österreichischen Innenpolitik unterwegs, ohne dabei sich selbst oder die politischen Gegner zu schonen. Das Ableben als Allegorie eines ganzen Lebens. Ein Mann, ambivalent wie ein Chamäleon, widersprüchlich in Worten und Taten, Menschenfreund und Hetzer, Volkstribun und Reformer, politischer Ausnahmekönner mit sozialer Ader und auf der Kehrseite des Januskopfes doch rechtsradikaler Provokateur. In Kärnten hatte sich der Dottore eine politische Hausmacht aufgebaut, ein richtiggehender Personenkult hatte sich entwickelt. Landeshauptmann hier, Landeshauptmann da, ein omnipräsenter Strahlemann. Von Freunden und vielen Menschen glorifiziert als Vaterfigur mit Heiligenschein, berechtigt oder unberechtigt mit so vielen Hoffnungen verbunden. Seine Wandlung zum nicht mehr g