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Das Wunder von Wien…

...ist also ausgeblieben für Österreichs Fußball Nationalteam bei der Europameisterschaft im eigenen Land. Der Wille war stark, die Motivation enorm, jedoch die Mittel letztendlich nicht ausreichend. Jetzt schicken sich andere Teams an, dieses Wunder zu realisieren. Echte ‚Kern’-Europäer bekommen Schweißperlen, wenn Sie an ein mögliches Finale Türkei vs. Russland denken. Zwei Mannschaften, die in ihren letzten Spielen aus ganz unterschiedlichen Gründen für Begeisterungsstürme gesorgt haben. Die Männer vom Bosporus durch ihren unbändigen Kampfgeist und Siegeswillen, der ihnen schon drei Last-Minute Siege beschert hat. Die Russen rund um Startrainer Guus Hiddink, die mit schnellen Kombinationen, technischer Präzision und sensationeller Laufarbeit einen neuen Maßstab für modernen Fußball gelegt haben – und im Viertelfinale den bis dahin favorisierten Holländern wenig Chancen gelassen haben. Mit Portugal hat sich ein weiterer Topfavorit bereits verabschiedet. Herrlich natürlich wieder die üblichen Spekulationen, was wäre wenn…Und täglich grüßt das Murmeltier…

Durch die fußballerische Allgegenwärtigkeit und Omnipräsenz sind zwei essenzielle politische Themen beinahe ein wenig untergegangen. Der EU Vertrag von Lissabon entwickelt sich zu unendlichen Geschichte. Ein Referendum in der Republik Irland hat ein deutliches Votum gegen den Vertrag gebracht. Warum und ob der Kontrakt überhaupt jemals umgesetzt wird, bleibt ungewiss wie der Inhalt der Büchse der Pandora. Erwartungsgemäß ist auch in Österreich die Diskussion um das einst als eine ‚Verfassung für Europa’ titulierte Reformwerk wieder aufgeflammt. Die auflagenstärkste Postille des Landes versucht bekanntlich seit Monaten Stimmung gegen ‚die in Brüssel’ zu machen. Das irische Ergebnis hat dieser Kampagne mit Sicherheit Rückenwind verliehen.


Die österreichische Bundesregierung ist derweilen in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. Die konstante parteiinterne Kritik an Bundeskanzler und SPÖ Chef Alfred Gusenbauer hat die SPÖ Führungsgremien zum Handeln gezwungen. Seinen Job als SPÖ Bundesparteiobmann musste Gusenbauer abtreten. Bundeskanzler soll er zumindest laut offizieller Diktion weiterhin bleiben. Als neuer SPÖ Vorsitzender fungiert jetzt Infrastrukturminister Werner Faymann. Politische Beobachter geben dieser Konstellation jedoch keine besonders lange Halbwertszeit…

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