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Vor einigen Tagen hat Eisbär Helmut den nachstehenden Leserbrief an die BILD-Zeitung gesendet. Bis auf die automatisch generierte Antwort blieb bis heute jedoch eine Urgenz aus. Das Mädchen von Seite 1 ist aber nach etwa einer Woche Absenz wieder dort wo es hingehört...

Sehr geehrter Herr Diekmann,

die Entscheidung dieses Schreiben zu verfassen ist mir nicht leicht gefallen und ist in einem langwierigen Prozess entstanden. Letztlich sehe ich es jedoch beinahe als meine staatsbürgerliche Pflicht an, meiner Beunruhigung über rezente Veränderungen in Ihrer Publikation Ausdruck zu verleihen. Bereits seit mehr als einer Woche fehlt der BILD-Zeitung ein essenzieller, ästhetischer und intellektueller Bestandteil. Dieses Faktum erfüllt mich bei der täglichen Lektüre mit einem Gefühl von Leere, Sehnsucht, Trauer und Unvollkommenheit. Howard Carpendale und diverse andere Interpreten wussten einst schon ein wunderbares und facettenreiches Lied davon zu singen…„Das schöne Mädchen von Seite 1, das müsst ich haben und weiter keins…“

Plötzlich, unerwartet und ohne Angabe von Gründen ist dieses Mädchen von Seite 1 unlängst aus Ihrer Publikation verschwunden – inadäquat ersetzt durch verstärkte Berichte über Mord und Totschlag oder Werbeflächen für Unternehmen mit ausbaufähigem sozialem Gewissen, wie zum Beispiel Lidl. Was bleibt sind die oben beschriebenen Gefühle bei vielen Lesern und die Frage nach dem „warum“? Warum haben Sie das Markenzeichen der BILD-Zeitung, den positiven Start in den Tag, das Traumziel von Männern und Frauen skrupellos und in einer Nacht- und Nebelaktion hinterhältig entfernt? Was passiert mit den Autorinnen und Autoren, welche die genialen und berührenden lyrischen Ergüsse zu diesen Bildern produziert haben? Wen wird es in Zukunft tangieren, wenn Gisela die Glocken läuten lässt, Veronika den Hafer sticht, Emilia ihr Shirt abhanden kommt? Können Sie es mit Ihrem christlich-sozialen Wertesystem wirklich vereinbaren, dass dadurch Arbeitsplätze verloren gehen, Menschen in Ihrer Existenz bedroht werden und in vielen Haushalten die Milch im Frühstückskaffee zum einzigen Lichtblick am Morgen wird? Ihr Gründervater Axel Springer dürfte in seinem Grab mittlerweile schon einen Drehwurm bekommen haben.

Ich bitte Sie Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken und danach zu revidieren, unter Berücksichtigung der angeführten Punkte. Ich fordere Sie auf, im Interesse tausender LeserInnen, dem Mädchen von Seite 1 wieder seinen gewohnten Platz zurückzugeben! Um jegliche Diskussion über Sexismus und Emanzipation im Keim zu ersticken, böten sich alternierend bzw. zeitweise auch Burschen/Männer von Seite 1 an. Um es abschließend nochmals mit Howard Carpendale zu sagen: „oh, sie ist so sweet, sie ist so kess, drum schick sie mir heute per express!“

Mit der Hoffnung auf eine positive Rückmeldung verbleibe ich,

mit freundlicher Hochachtung

Helmut Eisbär



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