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Freund und Helfersyndrom...

mea culpa – der Eisbär muss viel Asche (wenn sich die nicht schon aus dem Staub gemacht hätte) auf sein bescheidenes Haupt (was macht eigentlich Tierarzt Herbert?? aufwärts für Spittal...) streuen. Er hat gestern für Unruhe in der Arbeit der Exekutive im sonnigen Süden gesorgt, weil er veranlasst hat, dass die Hörer eines Privatradios über Polizeikontrollen nach einem Raubüberfall in einer Bezirksstadt informiert wurden – das passierte im übrigens als Reaktion auf zahlreiche „besorgte“ Anrufe, was denn der Grund für kreisende Hubschrauber etc. sei.
Diese Meldung hat auch der für Presseagenden zuständige Beamte vernommen, was ihn dazu veranlasste seine Meinung telefonisch und im (para)militärischen Befehlston kundzutun…„ich stelle mit Entsetzen fest, dass ihr Räuber und flüchtige Straftäter warnt, dass sie kontrolliert werden könnten“…“eine Meldung, die wir uns so nicht wünschen…“. An dieser Stelle lässt sich durchaus über die exakte Formulierung der über den Äther transmittierten Mitteilung diskutieren. Hinterfragenswert sind jedoch auch die genauen Beweggründe des energischen Protestes.
Nach einem Handtaschenraub muss der Delinquent damit rechnen polizeilich verfolgt zu werden, ein allgemeiner Hinweis auf Polizeikontrollen wird sein Verhalten eher peripher beeinflussen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein vermeintlich jugendlicher Straftäter just in diesem Moment einen spezifischen Radiosender hört und er nach dem Diebstahl bei dem der zu Fuß unterwegs war, mit einem Auto flüchtet? Warum ersucht die Exekutive nach Bank- und diversen anderen Überfällen mittels Personenbeschreibungen um Mithilfe der Medien, um bei solchen Situationen von einem fatalen, ja nahezu letalen Fehler zu sprechen, diese in einem Nebensatz zu thematisieren?
Möglicherweise um von ihrer teils suboptimalen Informations- und Kommunikationspolitik abzulenken? „weiß ich nicht“, „so wird das nicht gehen“, „offiziell wissen wir noch nichts“, „dazu können wir nichts sagen“… Tendenziell weist die Kärntner Exekutive eher eine bescheidene Leistungsbilanz auf, insbesondere wenn es um nicht alltägliche und heikle Fälle geht – man denke an den „das war ganz sicher keine Brandstiftung“-Brand in einem Klagenfurter Asylheim, das Debakel rund um die Entführung des Sarges mit den sterblichen Überresten von Milliardär Friedrich-Karl Flick, ganz zu schweigen von den undurchsichtigen Ermittlungen zum Unfalltod von Jörg Haider.
Der im gegenständlichen Fall erst 14-jährige Dieb (und nein, es war kein Asylwerber…) erbeutete im Übrigen 65 Euro und konnte nach kurzer Flucht gestellt werden, die bestohlene Dame wurde leicht verletzt. Über erhöhten Radiokonsum in der besagten Bezirksstadt liegen bis dato noch keine Meldungen vor.

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