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peruanische süßkartoffel…

...sind beim gestrigen reichs…pardon landesparteitag der kärntner freiheitlichen im klagenfurter konzerthaus nicht serviert worden. Obwohl der herr landeshauptmann (seit gestern auch stellvertretender parteiobmann der besinnungslosen gesinnungsgemeinschaft) diese in einem durchaus formidablen menüvorschlag untergebracht hätte. Argentinisches rindersteak mit peruanischen süßkartoffeln, gefolgt von einem südindischen eisparfait – diesen lukullischen hochgenuss würde gerhard aus himmelberg dankend ablehnen, bekäme er im gegenzug eine brennesselsuppe serviert. Denn eine brennesselsuppe steht in seinen augen sinnbildlich für ein intaktes und traditionsgerechtes familienleben. Die zur zubereitung notwendigen pflanzen pflückt er selbst – und die beste suppe dieser art serviert der hofer hans in lendorf, sagt zumindest der gerhard.



Und auch abgesehen von der kulinarik war er gestern gut in fahrt, als verbaler einpeitscher, oberhaupt der kärntner straßenarbeiter und mann der deftigen worte. Jede büttenrede einer faschings- oder karnevalssitzung wurde durch diesen auftritt ad absurdum geführt. Reality killed the satire star…once again. Er sei der wahre grüne, pflanze gerne bäume, pflanze jedoch auch gerne grüne – und natürlich seinen freund, den grünen zwerg der kärntner landespolitik. Die vertreter der bundesregierung möchte der liebe gerhard (=laut eigener aussage „der kleine heini aus dem süden“) zu einer tunnelparty in unterkärnten einladen, damit diese auch einmal einen tunnel zu sehen bekommen – ein stilles ende des koralm-projekts? Nun gut, der slogan „sozial statt skylink“ wird vielleicht nicht unbedingt in die politgeschichte eingehen. Und zwischendurch immer wieder angriffe auf die journalisten der meistgelesenen tageszeitung kärntens, die sich dadurch aber wohl nicht in ihrer arbeit behindern lassen werden.


die reden von spaltpilz youve (opferlamm, schmutzkübelkampagne, demontage meiner person, böse medien, noch bösere ehemalige parteifreunde, vergleich mit wolfgang priklopil etc.) und märtyrer joseph (politik von holy jörg verraten, verlasse nicht das wankende schiff etc.) boten keine besonderen überraschungen. Ganz zufällig hat das mikrofon während der ersten minuten von bucher’s rede nicht funktioniert und auch danach nur mit bescheidener lautstärke. ein schelm, der böses denkt. Wie erwartet hochkarätig dann die performance des bekanntesten lebensmenschen der welt. Emotional, schreiend, krächzend, zu tränen gerührt, anklagend, die ehemaligen wegbegleiter der unanständigkeit bezichtigend – ein heldenhafter, verbaler kampf gegen blaue windmühlen, der letztlich doch aussichtslos war. Sogar casablanca musste herhalten: „schau mir in die augen, harald“ wurde der finanzreferent mit flehenden worten angesprochen, allein eine adäquate replik ist ausgeblieben. Nur einer konnte dem mann mit dem delfin das wasser reichen – martin der strutz zeigte sich als mitfühlender zeitgenosse und brachte ihm ein glas wasser zum rednerpult. 


Das politische resümee des tages überlasse ich diesmal anderen mehr oder weniger befähigten zeitgenossen, im zoo macht sich nämlich schön langsam resignation breit. Was ist sonst noch aufgefallen? Dem heiligen vater wurde natürlich in einem emotionalen video mit allen karrierehighlights referenz erwiesen. Nach der obmannwahl haben der alte und neue parteiobmann (der alten oder neuen partei??) und sein führungsteam (by the way, originalzitat eines delegierten: „der uwe ist unser führer“) von einem gesinnungsgemeinschaftler selbstangefertigte ledergürtel mit dem kärntner wappen erhalten. Um im land sinnbildlich den gürtel enger zu schnallen oder als hilfsmittel um bald dem übervater nahe zu sein? Ein weiteres geschenk wurde von bgm. suntinger aus großkirchheim (das ist der mit der nationalen + sozialistischen politik…) überreicht – ein 70 jahre alter bergsteigerpickel, der einst wohl von einem besonders (n)arischen bergsteiger verwendet wurde…summa summarum, niveaulosigkeit hat einen namen. Good night and good luck…

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ich gratuliere, werter Eisbär, zur ausgezeichneten Beobachtungsgabe und wie gewohnt realsarkastischen Wiedergabe dieses "historischen" Ereignisses.
Jubeltrubel