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FSK unter 19...

Während für die österreichische Fußball Nationalmannschaft eine (ohnehin illusorisch anmutende) Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Südafrika jetzt auch rein rechnerisch nicht mehr möglich ist, kämpfen die Nachwuchsteams um EM-Qualifikationen und wichtige Turnier-Erfahrungen. Die Qualifikation für die U19 Europameisterschaft wird derzeit in Form eines Kurzturniers gespielt, und Österreich genießt dabei Heimvorteil. An den Spielorten St. Veit/Glan und Feldkirchen in Kärnten heißen die Gegner Rumänien, Schottland und Armenien.

Der Auftakt zum diesem Qualifikationsturnier erfolgte am Samstag mit dem Spiel Rumänien gegen Schottland in der Jacques-Lemans Arena in St. Veit. Ob ihrer individuellen Klasse war die Favoritenrolle vorderhand den Rumänen zugeschoben worden – viele ihrer Spieler haben bereits den Sprung in die Nachwuchsabteilung renommierter Klubs, wie etwa Inter Mailand, geschafft. In der Anfangsphase des Spiels konnte das rumänische Team seine technische Überlegenheit auch in ein spielerisches Übergewicht umsetzen, wobei die letzte Konsequenz und Präzision zu wünschen übrig ließen. Nach etwa 15 Minuten gelang es den schottischen Nachwuchskickern vermehrt das Spiel an sich zu reißen, zurückzuführen auf ihre läuferische, athletische und auch taktische Disposition. Überragend dabei die Nummer 11, der linke Mittelfeldspieler James Forrest von der Celtic Glasgow U19 (wohl schon bald weiter oben…), der von seinen Gegenspielern überhaupt nicht zu halten war. Das Endergebnis – 3:0 für Schottland dank einer taktisch sehr starken und kompakten Leistung; und eine rumänische Mannschaft, die ihre individuelle Klasse nur ganz selten aufblitzen lassen konnte.

Spiel 2 des Eröffnungstages brachte kurz danach in Feldkirchen das Duell Österreich gegen Armenien. Das Team von Andreas Heraf hatte in den letzten Testspielen gute Leistungen gezeigt und wurde auch für dieses Spiel favorisiert. Auffällig am Kader der österreichischen U19 Mannschaft ist ein Mangel an Abwehrspielern (vor allem für die Außenbahnen). Ein Problem, das in diesem Spiel aber von den handelnden Akteuren relativiert wurde. Als taktische Grundausrichtung hatte Teamchef Heraf (der zuvor noch eine Halbzeit lang beim Spiel Schottland vs. Rumänien vorbeischaute, „weil man ja nichts von den Gegnern wisse“ – offenbar wurde hier nicht einmal versucht, spärlich vorhandenes Videomaterial zu bekommen!) ein 4:4:2 vorgegeben, wobei das im Spielaufbau bisweilen auch als 3:5:2 interpretiert wurde.


Die ersten 20 Minuten des Spiels zeigten, dass Österreich den Gegner womöglich unterschätzt hatte (gegen die gwinn ma schon…). Die Armenier, auffallend vor allem die kleingewachsenen Offensivspieler, erwiesen sich als technisch starkes und schnelles Team. Mit schnell vorgetragenen Kombinationen durch die Mitte versuchten sie die österreichische Defensive auszuhebeln, die wuseligen Gegenspieler haben die Abwehr zum Teil vor ziemliche Probleme gestellt. Nach 27 Minuten geht das österreichische Team dann nach einer schönen Kombination und einem präzisen Schuss von Sturm Graz-Amateur Christian Klem (vom sonst sehr geschätzten Teletext wider besseres Wissen oder aufgrund von Ignoranz immer noch als „Klein“ bezeichnet) mit 1:0 in Führung. Nach einer Freistoßflanke hat Kapitän und Innenverteidiger Michael Schimpelsberger (Legionär bei Twente Enschede, der im Spiel 1 gegen 1 doch Schwächen offenbarte) nur wenige Minuten danach das 2:0 und für viele Protagonisten wohl schon das vorentscheidende Tor erzielt.



Nach der Pause kommt Armenien wieder gut ins Spiel, innerhalb weniger Minuten erarbeiten sie sich einige gute Torchancen und erzielen verdientermaßen den Anschlusstreffer. Das österreichische Team ist in dieser Phase defensiv einigermaßen überfordert, schafft aber in der armenischen Drangperiode in der 63. Minute das 3:1. Das sollte dann auch tatsächlich das Spiel entschieden haben. Die Österreicher kontrollieren in weiterer Folge das Spiel, zeigen viel Übersicht und dominieren jetzt auch athletisch und läuferisch. Die generell sehr diszipliniert agierende österreichische Mannschaft, kassiert in den letzten Minuten wegen Ball-Wegschießens bzw. Reklamierens noch zwei Gelbe Karte, ehe in der Nachspielzeit, gegen eine sich durch Auflösungserscheinungen auszeichnende Mannschaft Armeniens, noch zwei Treffer zum 5:1 Endstand gelingen.

Fazit: Österreich ist dem Gegner über weite Strecken überlegen - was vor allem auf die Athletik zurückzuführen ist - hat aber zu Beginn der jeweiligen Halbzeiten etwas Glück und wird von der Spielstärke der Armenier überrascht. Das 5:1 fällt zu hoch aus, vor allem im Spielaufbau und in der Rückwärtsbewegung werden doch einige Mängel sichtbar. Gegen die kommenden Gegner (Schottland!) ist sicher eine Steigerung notwendig. Die Spieler in der Übersicht:

Christian Klem von den SK Sturm Amateuren (bester Österreicher!) – linke Abwehrposition (offenbart das eingangs genannte Problem, er spielt bei seinem Verein im Mittelfeld…) viel Offensivdrang, erzielt zwei Tore, immer wieder gutes Wechselspiel und Rochieren mit dem linken Mittelfeldspieler Philipp Huspek.

Marcel Ziegl (SV Ried) – spielt auf der rechten Abwehrposition, zuletzt bei Ried im zentralen Mittelfeld (wo sind die Abwehrspieler im Kader??); defensiv gut, viel Übersicht, offensiv aber kaum vorhanden; nach einwechslung von imamoglu deutlich offensiver; mahmud imamoglu (vienna) spielt ab der 73. Minute auf der rechten außenverteidiger position, nicht auffällig, spielt souverän, offensivdrang kaum vorhanden.

Innenverteidigung: Kapitän Michael Schimpelsberger (Twente) – wie bereits erwähnt im 1:1 etwas fehlerhaft, bei Standards offensiv gefährlich, gute übersicht, im Spielaufbau noch Potenzial, Antreiber für die Mannschaft
Lukas Rath (Mattersburg) – spielt auch nicht auf seiner Idealposition, ist eher unauffällig, mimt aber immer wieder auch den linken Mann in einer 3-er Abwehrreihe, passabel im Spielaufbau

Mittelfed: Huspek wie erwähnt links, besticht wie immer durch seine Schnelligkeit, technisch diesmal aber mit einigen Fehlern, phasenweise wenig Durchschlagskraft, trotzdem zwei Tore erzielt. Noch viel Potenzial nach oben!

Marcel Büchel (AC Siena U19) – sehr starke leistung! Enorm ballsicher, kämpferisch stark, gute übersicht. Spielt fast so was wie einen klassischen 10er, schafft es zwischendurch auch das spiel zu beruhigen, etwas mehr offensivdrang, torgefahr wäre noch gefragt. (nach knapp 60 minuten durch tobias kainz von herenveen ersetzt, fügt sich gut ein, im vergleich zu büchel eher wuselig und technisch sehr ausgereift – manchmal ein wenig überhastet…)

Robert Gucher (Frosinone – Serie B) – der klassiche 6er vor der abwehr, ballsicher, gutes zusammenspiel mit büchel, versucht linie in das spiel zu bekommen. Gute leistung.

Georg Teigl – rechtes Mittelfeld (Red Bull Juniors) – unauffällig, spielt im klub offenbar im linken mittelfeld (kein rechter mittelfeldspieler im kader?? Hierländer könnte die position wohl auch spielen – ist aber wieder heimgeschickt worden?); nach djuricin auswechslung kurzzeitig zweiter stürmer gespielt…

Stürmer: Andreas Tiffner (Blau-Weiß Linz; von Salzburg Juniors ausgeliehen) – körperlich stark, viel in Bewegung; Zug zum Tor hat ein wenig gefehlt
Marco Djuricin (Sohn von Co-Trainer Goran Djuricin; spiel bei Hertha BSC in der A-Jugend) – auch er athletisch stark, sehr viel in Bewegung, Stürmer rochieren gut, oft anspielbar; in den letzten 12 minuten spielt dann markus pink (austria kärnten) – er vergibt 2 große chancen, zeigt aber mit viel einsatz und laufarbeit, sowie gutem spielverständnis auf,

tormann – fast vergessen, philip petermann (austria amateure) – kaum geprüft, beim gegentor chancenlos, versucht die abwehr zu dirgieren…

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