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die vernachlässigbare schmierenkomödie...

der weltverband der schönsten nebensache der welt hat also wieder einmal zugeschlagen und diskussionwürdige entscheidungen getroffen. aktueller anlassfall: die vergabe der fußball-weltmeisterschaften 2018 und 2022 an großmacht russland bzw. klein-emirat katar. angesichts der rezenten vorfälle in der fifa, die ständigen korruptionskandale und das spiel um macht und geld, werden die entscheidungen in vielen medien heftig kritisiert und hinterfragt - vorurteile und pauschalverurteilungen inklusive. verständlich ist diese aufregung nur bedingt.

andererseits könnte man der fifa auch zu diesen vergaben gratulieren, mit denen neue märkte erschlossen werden, infrastruktur gebaut wird und die fans zwar weit reisen müssen, dafür jedoch unbekanntes terrain kennen lernen dürfen. dass monetäre gründe bei diesen vergaben eine große rolle spielen, ist kein phänomen des jahres 2010. dass fußball ein hoch kommerzielles, oft menschenunwürdiges und realitätsfremdes geschäft ist, detto. wer das ablehnt, muss sich wohl in akzeptanz üben und diese fußballfeste ignorieren, egal wo diese stattfinden. es ist also de facto egal ob stadien in katar oder england aus dem boden gestampft werden und milliarden für wenige spiele verschwendet werden ist de facto egal. viel spannender ist doch die frage, warum  für 64 spiele insgesamt 16 stadien gebraucht werden? Mit fünf bis acht spielstätten könnte das großereignis problemlos durchgeführt werden.

abgesehen davon, dürften auch diese weltmeisterschaften  ohne grobe probleme über die bühne gehen. die horrorszenarien vor der wm in südafrika haben sich, wie vom eisbären unter http://tinyurl.com/2v934w2 prognostiziert, als absolut obstrus erwiesen. auch gegen die sommerhitze in katar werden sich wohl mehr oder weniger adäquate lösungen finden. eisbär helmut hofft auf eisgekühlte boxen für tierische besucher...

dem emirat katar als gastgeber steht eine breite öffentlichkeit besonders kritisch gegenüber, nur vereinzelt finden sich erfrischend differenzierte berichte. spannend erscheint auf jeden fall der plan, einen teil der stadien quasi temporär zu errichten, nach der wm abzubauen und diese dann in entwicklungsländer zu verschiffen. könnte man als almosen, pseudo-entwicklungshilfe und billigen populismus abtun - die idee dazu finde ich trotzdem beachtlich.

ps: am schönsten macht das wieder die bild-zeitung, katarstrophe...;-)
http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/international/2010/12/03/fifa-wm-2022/katarstrophe-fuer-den-fu_C3_9Fball.html


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