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asylzynismus...

…nennt der Eisbär jene Pauschalverurteilungen und Ressentiments, die hierzulande in den letzten Tagen, in den Debatten über Zuwanderung und Bleiberecht wieder eine inflationäre Nutzung, erfahren haben. Die tägliche, primäre Informationsquelle Österreichs, mit viel Hingabe im Hause Dichand/WAZ/Mediaprint den niedrigen Instinkten der Alpenrepublikaner auf den Leib geschneidert, war in dieser Diskussion wenig verwunderlich mittendrin statt nur dabei. Exklusiv verkündete die Postille, dass Österreichs vielleicht bekannteste Asylwerberin Arigona Zogaj, mit ihrer Mutter in den/das Kosovo abgeschoben wird. Die Coverstory der Krone war sogar so exklusiv, dass nicht einmal die Familie selbst, und deren Betreuer respektive Anwälte, von der bevorstehenden Abschiebung etwas wussten. Allein dieses Faktum ist schon Grund genug von Asylzynismus zu sprechen.

Was folgte waren die zu erwartenden Reaktionen – von „endlich hat dieser Asylmissbrauch ein Ende, schon zu lang dem Rechtsstaat auf der Nase herumgetanzt, die haben hier nichts verloren etc. “ aus der rechten Reichshälfte, bis hin zu „inhuman, nicht zumutbar, Traumatisierung“ etc. von Seiten der Grünen, NGOs. Dass die geplante Maßnahme aus rechtlicher Sicht durchaus nachvollziehbar ist, ist zu akzeptieren – hier ein recht adäquater Versuch die Causa zu rekapitulieren. Weit weniger nachvollziehbar ist die unendliche Dauer, die ein Verfahren wie dieses, in Österreich nach sich zieht. Auch (bewusst) darauf zu verzichten, ein Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen zu gewähren, erscheint befremdlich. Was den Eisbären aber ratlos, wütend und traurig macht, ist die Reaktion von vielen völlig Unbeteiligten. Ein Bekannter hat auf seiner Facebook-Seite folgende Frage in den sozialen Netzwerk-Raum gestellt…

Seine „Freunde“ haben sich nicht lumpen lassen und unter anderem folgende Kommentare und Zitate hinterlassen...


An dieser Stelle hab ich mich auch in die „Diskussion“ eingeklinkt und damit für kontroverse Ansichten gesorgt...
What’s going on, is there anybody out there??? Dass man sich für die Abschiebung einer, vermutlich nicht auf legalem Weg nach Österreich gekommenen, Familie ausspricht, ist die eine Sache. Diese aber mit ostentativem Zynismus, despektierlichen (zudem ziemlich debilen) und hasserfüllten Phrasen verbal zu verjagen, ist peinlich und bedenklich – und verdient eigentlich ein kräftiges Pfui! Das widerspiegelt eine Kleingeistigkeit und Engstirnigkeit, die für den Eisbären in keiner Weise nachvollziehbar ist. Und nein, all diese Worte stammen nicht von irgendwelchen Ewiggestrigen – aber offenbar muss man nicht gestrig sein, um mit seinem Denken noch nicht in einer demokratischen, humanitären Gesellschaft des 21. Jahrhunderts angekommen zu sein…

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Es fangt genauso an, sagt der alte Franz, es is des gleiche Liad, es is derselbe Tanz.
Es fang genau so an, wie vor 60 Jahr und es warn damals a, am Anfang nur a parr...
zec hat gesagt…
danke lieber eisbär das auch ich in deinen lyrischen texten vorkommen darf! ;)