Es sind die traurigen Fußballabende. Wenn sich an einem kalten und verregneten September Abend handgezählte 1.471 Fans in ein 32.000 Zuschauer fassendes Stadion verirren. Die Antithese eines Hexenkessels. Eine adäquate Kulisse für das einzige Aufeinandertreffen zweier Bundesligaklubs in Runde 2 des ÖFB Stiegl Cups war sie jedoch nicht. Ungeachtet dieser Namensgebung delektierten sich die Besucher an diesem Abend nicht an Stiegl sondern am heimischen Villacher Bier. Der ÖFB und Stiegl sind schließlich nicht die UEFA und Carlsberg.
Ein fußballerischer Leckerbissen wurde bei Austria Kärnten vs. SV Ried nicht serviert. Die Heimmannschaft wurde von Trainer Frenkie Schinkels in einer Art 5:4:1 Formation aufgestellt, zumindest wirkte es auf dem Feld so. Fußballästheten werden darob von einem antiquierten System sprechen, die Ausführenden hingegen ihre taktische Variabilität unterstreichen. Nach abwartendem und unspektakulärem Beginn übernimmt der Gastgeber das Kommando und zeigt in Form des Triangels Sandro – Adi – Junuzovic durchaus ansehnliches Kombinationsspiel. In Minute 12 die nicht unverdiente Führung durch eben diesen Zlatko Junuzovic, der den Ball aus kurzer Distanz nach zweimaligen suboptimalen Schussversuchen von Patrick Wolf ins Netz befördert. In der Folge verabsäumen es die Kärntner aus ihrer spielerischen Überlegenheit weiter Kapital zu schlagen.
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