Mit großer Sorge beobachtet der Eisbär die rezenten Vorgänge auf diesem Planeten. Der Blick in die aktuellen Tageszeitungen und Magazine bereitet ihm dabei besonders viel Kopfzerbrechen, aufgrund der Tatsache, dass der Eisbär selbst mit inflationärer Häufigkeit zum Objekt der Berichterstattung verkommt. Nicht er als Individuum verdient sich diese omnipräsente mediale Aufmerksamkeit – dafür ist er dann doch nicht laut, schillernd, korrupt oder niveaulos genug – sondern die Spezies der Eisbären im Allgemeinen. Eisbär Helmut und seine Kollegen finden sich auf Titelseiten, in mehrseitigen Reportagen renommierter Nachrichtenmagazine und im Zuge fachspezifischer Abhandlungen in wissenschaftlichen Publikationen. Die Eisbären gehören offenbar zu jenen Tieren, deren Population in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat und denen düstere Prognosen ein baldiges Verschwinden von diesem Planeten, respektive Aussterben prophezeien. Grund ist einerseits die Tatsache, dass der Eisbär ...
kritische, sarkastische und lyrische perspektiven